Kunst und Kultur im Vinschgau

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Kunsthistorische Spuren hinterließ die Epoche der Romanik zwischen 1000 und 1300. Zahlreiche kleine Kirchen, geschmückt mit kostbaren Fresken, kunstvollen Portalen, Kruzifixen und Altarbildern sind Zeugen einer längst verflossenen Zeit. Ein kunsthistorischer Spaziergang durch den Vinschgau zeigt, wie eindringlich diese alten Spuren auch heute noch auf uns wirken.

Eines der bedeutendsten romanischen Bauwerke im Vinschgau ist das Kloster Marienberg. Die Anlage hat zwar Zu- und Umbauten in späteren Jahrhunderten erfahren, doch das Herzstück stammt aus der romanischen Zeit. 1160 wurde die Krypta vollendet, 1185 die Michaelskapelle, im Jahr 1201 wurde die Stiftskirche geweiht. Sichtbar erhalten blieb neben Kirche und Krypta auch noch das Hauptportal mit seinem zauberhaften Farbenspiel aus Vinschgauer Marmor und grauem Granit.

Viele schlichte Sakralbauten sind im Vinschgau bis heute durch romanische Türme gekennzeichnet. Sie sind über das ganze Tal verstreut und weisen durchwegs einheitliche Stilmerkmale auf, zum Beispiel eher gedrungen mit Doppelbogen- oder Dreibogenfenstern, das Turmdach als gemauerte Viereck-Pyramide. St. Benedikt in Mals, die alte Pfarrkirche von Laatsch, St. Sisinius in Laas und St. Medardus in Tarsch sind nur einige der vielen Beispiele hierfür.
Die um 1220 erbaute Pfarrkirche in Laas, der Heimat des berühmten gleichnamigen Marmors, stellt mir ihrem flachgedeckten Langhaus und der halbrunden, gewölbten Apsis eine weitere kunsthistorische Rarität dar.